Du willst deine ersten Bitcoin oder andere Kryptowährungen kaufen, weißt aber noch nicht genau wo und wie? Kein Problem! In diesem Krypto FAQ bekommst du die wichtigsten Basics, um als Kryptoinvestor zu starten und deine Coins sicher aufzubewahren.

Welche Kryptowährungen gibt es?

Hast du dich bereits entschieden, in welche Coins oder Token du investieren willst? Falls die Antwort Nein ist, brauchst du wahrscheinlich erstmal einen Überblick zu den verschiedenen Kryptos. Beginnen wir vorerst mit den beiden größten, Bitcoin und Ethereum. Technische Details möchte ich dir an dieser Stelle aber ersparen, dafür gibt es bessere Quellen, wie zum Beispiel das Buch Kryptowährungen von Julian Hosp. Kurze Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen rund um Kryptowährungen, Blockchain & Co. findest du auch in unserem Krypto-Glossar.

Halten wir es hier nun erstmal etwas allgemeiner und schauen uns Bitcoin und Ethereum etwas genauer an:

Bitcoin

Krypto FAQ für Einsteiger: Kryptowährungen kaufen, verkaufen und aufbewahren made simple

Bitcoin wurde 2008 als weltweite erste Kryptowährung in einem Whitepaper vorgestellt, das unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlicht wurde. Seit Januar 2009 ist Bitcoin nun live. Es war der erste erfolgreiche Versuch, digitales Geld zu etablieren. Der Bitcoin ist demnach die älteste und auch heute noch mit Abstand die größte aller Kryptowährungen – gemessen an der Marktkapitalisierung (= Gesamtzahl der Coins multipliziert mit dem aktuellen Preis).

Bitcoin (BTC) wird unter Investoren häufig das „digitale Gold“ genannt und als eine Art Wertspeicher genutzt. Wer seine Kryptos aber nicht nur hodln, sondern auch nutzen will, kann heutzutage auch immer mehr Zahlungen in Bitcoin tätigen. Die Akzeptanz und Verbreitung wächst stetig. Als erstes Land der Welt ernannte El Salvador 2021 den Bitcoin zur offiziellen Landeswährung, weitere Länder dürften wahrscheinlich bald folgen. Und auch in New York tut sich etwas. Der neue Bürgermeister Eric Adams bestand zum Amtsantritt darauf, künftig sein Gehalt in Bitcoin zu bekommen.

Ethereum

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Ethereum basiert ebenso wie Bitcoin auf der Blockchain-Technologie, ist aber keine reine Kryptowährung, sondern eine dezentrale Software-Plattform. Sie ermöglicht das Erstellen und Ausführen von Smart Contracts und dezentralen Apps (dApps) und gilt als Vorreiter und Grundlage für viele weitere, ähnliche Blockchain-Projekte.

Ethereum ist heute nach Bitcoin die zweitgrößte Kryptowährung. Sie wurde 2013 von Vitalik Buterin entworfen und über Crowdfunding finanziert. Zwei Jahre später ging die Plattform live. Der Token der Ethereum-Plattform heißt Ether (ETH) und wird für Zahlungen innerhalb des Netzwerkens verwendet – beispielsweise zum Ausführen von Smart Contracts. Du kannst Ether aber ebenso wie Bitcoin und andere Coins handeln und auch langfristig halten. Die Ethereum-Plattform bzw. dezentrale Apps zu nutzen ist hierfür kein Muss.

Altcoins

Unter Altcoin versteht man alle Alternativen zu Bitcoin und somit jede andere Kryptowährung. Strenggenommen ist Ethereum demnach auch ein Altcoin, durch seine Größe und Relevanz für dem dezentralen Finanzbereich, wird Ethereum aber oft separat genannt. Heutzutage gibt es tausende Coins und Token, viele von ihnen basieren auf Ethereum (sogenannte ERC-20 Token) und können praktisch von jedermann erstellt und angeboten werden.

Eine Liste (fast) aller derzeit handelbaren Kryptowährungen findest du übrigens auf der Seite coinmarketcap.com – dort bekommst du neben den aktuellen Preisen und Marktkapitalisierungen auch viele weiterführende Infos zu den einzelnen Coins, siehst auf welchen Marktplätzen sie gelistet sind und kannst dir über die App einen Preisalarm einstellen.

Welche Kryptowährungen lohnen sich?

Bitcoin, Ethereum oder doch Shiba Inu?

Bei der Recherche für diesen Artikel ist mir aufgefallen, wie häufig bei Google Anfragen gestellt werden, wie „mit Krypto reich werden“ oder „welche Kryptowährung wird steigen?“. Eine Antwort darauf kann ich dir nicht geben. Und jeder, der dir etwas anderes predigt, will wahrscheinlich nur was verkaufen.

Was sich für dich lohnt, kannst du letztendlich nur selbst beantworten, denn es kommt darauf an, was deine Ziele sind und wie lang dein Anlagehorizont ist. Nehmen wir einfach mal an, dass du investieren und nicht traden willst und einen Betrag X hast, den du längerfristig anlegen willst. Somit kann ich dir zumindest einen Einblick geben, was ich machen würde.

Wenn ich heute anfangen würde, in Krypto zu investieren, dann würde mein Portfolio wahrscheinlich so aussehen:

  • 50% in Bitcoin
  • 25% in Ethereum
  • 20% verteilt auf 3-5 Altcoins aus den Top 10 nach Market Cap
  • 5% für kleinere Coins

Warum diese Verteilung?

Zuerst einmal: Bitcoin gehört für mich in jedes Krypto-Portfolio. Bitcoin hat zwar im Vergleich zu anderen Coins nicht in jedem Jahr die Top-Performance hingelegt, ein Blick auf den Chart zeigt aber, dass jeder, der langfristig investiert ist, heute ziemlich gut im Plus sein müsste. Zudem kann sich Bitcoin seit über 15 Jahren behauten und gewinnt immer mehr an Bedeutung und Akzeptanz. Die Chance, dass er in den nächsten 2-3 Jahren wertlos wird, ist für mich sehr unwahrscheinlich.

Ich würde selbst entgegen aller Gebote zur Diversifizierung auch zu 100% in Bitcoin gehen. Ich denke aber, dass eine Verteilung auf 5-10 Coins sinnvoll ist, vor allem für Krypto-Neulinge. Einerseits verteilt sich somit natürlich das Risiko und andererseits gibt es viele und immer wieder neue und spannende Projekte im Kryptospace, die man sonst ungeachtet lassen würde. Nicht zuletzt soll das Investieren ja auch Spaß machen, daher würde ich einen kleinen Teil von etwa 5% in risikoreichere Investments legen, z.B. in DeFi-Projekte oder kleinere Coins.

Kleiner Disclaimer: Das ist natürlich keine Investment-Empfehlung, sondern nur meine persönliche Meinung, die dir als Orientierung dienen soll.

Wie und wo Kryptowährungen kaufen?

Wir haben uns bis hierher nun ein paar Coins angesehen und über die Gewichtung im Portfolio philosophiert. Stellt sich nun die Frage, wie und wo man die Kryptowährungen kaufen kann. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich werde hier nicht alles aufführen, stattdessen zeige ich dir gleich zwei gängige und nicht zu komplizierte Möglichkeiten für den Start.

Zuvor klären wir aber noch das Wie:

Egal für welche Börse oder App du dich entscheidest, Kryptos kaufen funktioniert auf fast allen Plattformen ähnlich und ist heutzutage nicht (mehr) sehr kompliziert.

Die Registrierung für eine Krypto-Plattform ist vergleichbar mit der Eröffnung eines Bankkontos. Du musst aus rechtlichen Gründen ein paar persönliche Informationen angeben und deine Identität bestätigen, das ist Teil des sogenannten KYC-Verfahrens (Know Your Customer). Sobald du freigeschaltet bist, kannst du mit dem Kauf deiner Kryptos starten – das geht meist mit Kreditkarte oder eine vorherige Einzahlung per Überweisung auf die Plattform.

Nach dem erfolgreichen Kauf landen deine Coins in der Wallet auf der Börse bzw. in der App. Anschließend kannst du sie von dort verschicken – z.B. an deine Hardware Wallet – oder du lässt sie auf der Plattform liegen. Zum Thema Wallet und Verwahrung aber später noch mehr.

(Nur zur Info: Die Coins liegen natürlich nicht in der Wallet, sondern auf der Blockchain. Die Wallet dient nur als Nutzeroberfläche. So wird es jedoch für Neueinsteiger vorerst verständlicher.)

Nun gehen wir über zum Wo

Kryptos kaufen über eine Börsen

Die erste Möglichkeit ist die Nutzung einer Crypto Exchange.

Auf einer Börse hast in der Regel eine große Auswahl an unterschiedlichen Coins und zudem professionelle Tools fürs Trading wie diverse Charts oder Limit Orders. Wenn dir das für den Anfang zu kompliziert ist, kannst du aber auch ganz simpel auf der Börse deine gewünschten Coins zum jeweiligen Marktpreis mit Fiat (Geldwährungen wie Euro oder Dollar) kaufen.

Einige große und beliebte Börsen sind zum Beispiel Kraken, Binance oder Coinbase. Auf den genannten Exchanges bekommst du so ziemlich alle gängigen Coins und zudem ein hohes Maß an Sicherheit. Ich selbst nutze seit vielen Jahren hauptsächlich Kraken und bin damit sehr zufrieden.

Kryptos kaufen mit Apps

So gut wie jede der größeren Kryptobörsen bietet zusätzlich eine App an, über die du auch kaufen und verkaufen kannst. Es gibt aber auch spezielle Krypto-Apps, die vorrangig oder auch ausschließlich fürs Smartphone gemacht wurden. Zu den bekanntesten zählen die Bison-App der Börse Stuttgart und die App von Crypto.com, die vor allem auch durch ihre Krypto-Visa-Karte beliebt ist.

Bison ist besonders Nutzer- und vor allem Einsteigerfreundlich und hat einen deutschsprachigen Support, der auch telefonisch erreichbar ist. Allerdings ist die Auswahl der handelbaren Kryptowährungen nicht allzu groß. Die App von Crypto.com ist hingegen anfangs nicht ganz so intuitiv, bietet allerdings den Handel mit über 200 Kryptos an und hat zudem die Crypto Visa Cards mit Cashback und anderen coolen Rewards. Ich nutze die Karte selbst seit einigen Monaten täglich (dazu auch bald mehr hier auf dem Blog).

Übrigens: Falls du die für die crypto.com App entscheidest, nutze gerne meinen Referral Code [antfbz5mws] – dann bekommen wir beide $25 Bonus, Win-Win also 🙂

Dank solcher Apps wurde das Kaufen und Verkaufen von Kryptowährungen in den letzten Jahren deutlich einfacher und zugänglicher für den Mainstream. Was mir auch gut gefällt: Beide genannten Apps bieten die Möglichkeit, einen Sparplan einzurichten und somit automatisch und regelmäßig zu investieren. Da freut sich auch der Cost-Average-Effekt.

Brauche ich eine Wallet?

Kurz vorweg: Was ist eine Wallet überhaupt?

Eine Wallet wird genutzt, um deine Public und Private Keys zu speichern und zu verwalten. Über eine Wallet kannst du mit der Blockchain interagieren, auf der deine Coins liegen und z.B. Bestände und Transaktionen einsehen oder Coins empfangen und versenden.

  • Private Key = Öffentliche Adresse zum Senden und Empfangen von Kryptowährungen (ähnlich wie die IBAN deines Kontos)
  • Public Key = Uneingeschränkter Zugang zu deinen Kryptowährungen (ähnlich wie die Zugangsdaten zu deinem Bankaccount)
  • Seed = Der Private Key übersetzt in eine von Menschen lesbare Form (Meist eine Folge von 12-24 Wörtern ohne erkennbaren Zusammenhang)

Bei diesem Thema möchte ich gar nicht lange ausholen. Zwar haben die Crypto Exchanges und Apps sehr hohe Sicherheitsstandards, dennoch kann niemand 100% Sicherheit gegen Hackerangriffe oder andere Vorfälle garantieren. Das ist zwar selten, hat es aber in der Vergangenheit dennoch gegeben. Eine Einlagensicherung, wie wir es von Banken kennen, greift in so einem Fall nicht. Jeder ist also selbst dafür verantwortlich, wo und wie er den Zugriff auf seine Coins sichert.

Wenn du langfristig in Kryptos investieren willst, empfehle ich eine Wallet, mit der du Herr oder Frau deines Seeds bzw. Private Key bist! Frei nach dem Motto: „Not Your Keys, Not Your Coins“. Wobei auch hier nie 100% Sicherheit gewährleistet ist, denn den Seed kannst du auch verlieren. Aber das führt nun zu weit…

Krypto FAQ für Einsteiger: Kryptowährungen kaufen, verkaufen und aufbewahren made simple

Wenn Themen wie Private Key oder Wallet noch Zu abstrakt für dich sind, dann empfehle ich dir an dieser Stelle noch einmal das Buch Kryptowährungen von Julian Hosp.

Welche Wallet soll ich nutzen?

Mein Tipp ist der Ledger Nano X. Das wahrscheinlich beliebteste und flexibelste Gadget unter den Cold Wallets – und stylish ist der Ledger natürlich auch 😉 Du kannst das Gerät am Laptop nutzen oder via Bluetooth mit dem Handy verbinden und hast somit maximale Sicherheit mit der Flexibilität einer mobilen Wallet.

Der Ledger ist natürlich nicht ganz günstig. Setze die Ausgabe daher immer in Relation zu deinem Investment. Hast du nur 100 € in Bitcoin investiert, macht es wahrscheinlich wenig Sinn, nochmal die gleiche Summe für ein Wallet auszugeben. In diesem Fall würde ich die Coins wohl erstmal in der Wallet der Börse oder App liegen lassen, bis die Position angewachsen ist. Bei 1000 € sieht das Ganze natürlich schon anders aus.

Übrigens kannst du auch hier diversifizieren: Ein Teil deiner Coins auf der Börse lassen, ein anderer Teil auf dem Ledger verwahren.

(Auch hier nochmal der Hinweis von zuvor: Die Coins liegen natürlich nicht in der Wallet, sondern werden nur dort verwaltet.)

Fazit: Endlich in Kryptowährungen investieren

Wer sich zum ersten mal mit Kryptos, der Blockchain-Technologie und allem, was damit zusammen hängt, beschäftigt, dem raucht schnell der Kopf. Als ich 2013 anfing, mich mit Bitcoin zu beschäftigen, gab es weder Apps zum Kaufen und Verkaufen noch YouTube-Videos zu den Themen. Zum Glück hat sich in den letzten Jahren vieles deutlich vereinfacht. Dennoch höre ich oft, dass es viele Leute gibt, die gerne Starten wollen, aber aus Angst vor dem Neuland oder davor, etwas falsch zu machen, gar nicht erst anfangen. Für einige ist auch das Thema Steuern so abschreckend, dass es sie am investieren hindert. Ja, wir haben komplizierte Steuergesetzte, aber ebenso haben wir immer mehr hervorragende Experten, die sich mit Kryptothemen auskennen. Also: Go for it!

Investierst du bereits in Kryptos oder was hält dich noch davon ab?