Du willst günstig Business Class fliegen oder sogar in die First Class, ohne dafür tausende Euros auszugeben? Das geht! Mit etwas Know-how und einer Strategie zum Meilen sammeln, die sich ganz easy in den Alltag integrieren lässt. Ich zeige dir in diesem Artikel die besten Tipps für Anfänger. Du erfährst alles, was ich selbst täglich umsetze, um jeden Monat tausende Prämienmeilen zu sammeln und so auf Langstreckenflügen bequem und stressfrei zu reisen.

Hinweis: In diesem Artikel geht es um einen Einstieg in das Thema Meilen sammeln. Ich stelle dir einfache Methoden vor, mit denen du direkt starten kannst. Ohne unnötig viele Infos, die du als Einsteiger wahrscheinlich ohnehin nicht brauchst. Wenn du Fragen hast, stelle sie gerne in den Kommentaren. Ich aktualisiere den Beitrag laufend, damit alles auf dem neuesten Stand ist. Alle empfohlenen Produkte und Strategien nutze ich selbst auch!

Wenn dir der Artikel gefallen hat, du ebenfalls starten willst und dich für eine der vorgestellten Kreditkarten entscheidest, freue ich mich, wenn du als kleines Dankeschön meinen Affiliate-Link nutzt. Das bringt dir keine Nachteile, im Gegenteil – du profitierst teilweise sogar von Vorteilen wie Startguthaben oder Extrapunkten. Win-Win also. Vielen Dank schon einmal 🙂

Jetzt geht’s aber los.

TL;DR

  • Meilen kannst du nicht nur beim Fliegen sammeln, sondern vor allem auch am Boden.
  • Mit einer konsequenten Meilenstrategie sammelst du bereits tausende Meilen pro Monat durch alltägliche Ausgaben.
  • Lege dir zum Start drei Kreditkarten zu, um effektiv zu sammeln und deine Meilen und Punkte vor dem Verfall zu schützen: eine American Express, eine Miles & More Mastercard und die Payback Amex.
  • Deine gesammelten Meilen kannst du nutzen für günstige Business-Class-Flüge oder Hotelaufenthalte.
  • Der Gegenwert einer Meile hängt immer davon ab, wofür du sie einsetzt.
  • Mit Aktionen wie Zeitschriftenabos kannst du indirekt auch Meilen kaufen.

Warum Meilen sammeln?

Kurz vorweg: es gibt unterschiedliche Arten von Meilen. Hier geht es um Prämienmeilen. Mehr brauchst du als Einsteiger erst mal nicht. Es gibt aber auch Statusmeilen, die dir Zugang zu mehr Privilegien bringen. Bei Lufthansa gibt es z.B. Frequent Traveller, Senator oder HON Circle Meilen. Wenn dich das Thema jetzt schon interessiert, kannst du dir die Vielfliegerprogramme hier ansehen.

Meilen lassen sich vielseitig nutzen. Wenn du das Reisen genauso liebst wie ich, wirst du die Vorteile schnell erkennen. Mit einer konsequenten Meilenstrategie kommst du in die Business- oder First Class zum Preis eines Economy-Fluges oder sogar noch günstiger. Gerade auf der Langstrecke ein großes Plus. Der Urlaub beginnt ohne Stress und du kommst deutlich entspannter am Ziel an. Auch für luxuriöse Hotelaufenthalte, Mietwagen und andere exklusive Vorteile kannst du Meilen benutzen.

Mit dem Einsatz von Meilen bekommst du z.B.:

  1. Günstige Upgrades von der Economy Class auf Business- oder First Class mit allen Vorzügen.
  2. Bei Flug-Upgrade mehr Freigepäck und schnelleren Check in. (Lohnt sich auch, wenn du nur mit Handgepäck reist)
  3. Ab Business Class hast du Zugang zur Flughafen-Lounge mit vielen zusätzlichen Vorteilen wie Freigetränken und kostenlosen Speisen.
  4. In der Business- und First Class bekommst du besseren Service und gehobene Auswahl bei der Verpflegung an Board.
  5. Kostenlose oder günstige Aufenthalte in Luxushotels, oft mit zusätzlichen Extras.
Meilensammeln für Upgrades

Meilen können aber auch gegen Bargeld oder Sachprämien getauscht werden. Allerdings ist hier der Gegenwert sehr gering, dadurch lohnt es sich schlichtweg nicht. Darauf gehe ich später noch ein.

Lohnt sich Meilen sammeln?

Ich erinnere mich noch an meine ersten Berührungspunkte mit Flugmeilen. Das ist schon ein paar Jahre her. Mein Wissen zu dem Thema war damals sehr banal oder besser gesagt, nicht vorhanden. Ich dachte, Meilen sammelt man durch die Anzahl und Länge der Flüge, die man sich in einem gewissen Zeitraum „erfliegt“. Macht ja auch irgendwie Sinn. Das stimmt auch bedingt. Und da mein erster Langstreckenflug nach Thailand anstand, dachte ich mir, „Ich versuch’ das mal!“. Voller Vorfreude habe ich mich dann zu Miles & More angemeldet und meine jungfräuliche Nummer im Buchungsprozess bei der Lufthansa angegeben. Als mir die Meilen dann später gutgeschrieben wurden, war das Ergebnis ernüchternd – weniger als 1.000 Meilen gab es dafür. Mit anderen Worten: Nicht einmal genug Meilen, um einen WLAN-Gutschein für den nächsten Flug zu bekommen.

Funktioniert Meilen sammeln überhaupt für den durchschnittlichen Menschen? Nach meinem Thailandurlaub hätte ich gesagt NEIN, heute weiß ich es besser. Wer sich ein wenig in die Materie einarbeitet und ein paar Tipps beachtet, für den lohnt es sich auch! Lass uns also etwas tiefer ins Thema einsteigen.

Was ist eine Meile wert?

Das kommt ganz darauf an, wofür du sie einlösen willst. Du kannst diese Rewards nicht wie Dollar oder Aktien betrachten. Sie haben keine Kurse und sind kein echtes Geld bzw. keine Währung mit festem Gegenwert. Der Wert pro Meile hängt davon ab, wofür du sie einsetzt. Hierfür zeige ich dir gleich ein paar Beispiele.

Übrigens: Wenn ich „Meile“ schreibe, meine ich damit in diesem Artikel meist einen „Punkt“ bei Miles & More, welches besonders in Deutschland beliebt und das größte Vielfliegerprogramm Europas ist. Zwar ist oft von Lufthansa Miles die Rede, dennoch ist es nicht das alleinige Programm der Airline. Die Tochtergesellschaften Austrian Airlines, SWISS und Edelweiss, Brussels Airlines, Air Dolomiti und Eurowings gehören ebenfalls dazu. Weitere Mitglieder sind die unabhängigen Airlines LOT, Luxair und Croatia Airlines. Ebenso lassen sich auch bei allen Airlines der Star Alliance Miles & More Meilen sammeln und einlösen.

Es gibt aber noch weitere Arten von Meilen bzw. Vielfliegerprogrammen, etwa den British Airways Executive Club oder KrisFlyer der Singapore Airlines. Machen wir es aber nicht unnötig kompliziert für den Anfang. Wir wollten wissen, was eine M&M Meile wert ist. Um das herauszufinden, vergleichen wir bei den zur Verfügung stehenden Prämien den Preis in Euro mit den Meilen, die wir dafür ausgeben müssen.

Schauen wir uns nun an, welchen Gegenwert pro Meile (M) wir für welche Prämie in Cent bekommen würden:

  • Wir zahlen damit einen Economy Class Prämienflug innerhalb Europas: Gegenwert = 0,1 Cent pro M.
  • Wir lassen uns die Jahresgebühr der M&M-Karte erstatten: Gegenwert = 0,4 Cent pro M.
  • Wir suchen uns einen Artikel aus dem Miles & More Worldshop aus: Gegenwert = 0,4 Cent pro M.
  • Wir buchen ein reguläres Upgrade von der Economy Class in die Business Class: Gegenwert = 1 Cent pro M.
  • Wir buchen einen Business Class Prämienflug auf der Langstrecke: Gegenwert = 2 Cent pro M.
  • Wir buchen einen First Class Prämienflug: Gegenwert = 4 Cent pro M.
  • Wir buchen ein Meilenschnäppchen in der Business Class: Gegenwert = 4,5 Cent pro M.
  • Wir buchen einen First Class Prämienflug: Gegenwert = 4 Cent pro M.
  • Wir buchen einen First Class Prämienflug (oneway) = 10 Cent pro M.

Nehmen wir mal an, wir haben 100.000 M&M-Meilen angespart. Je nachdem, wofür wir diese einlösen, erzielen wir einen Gegenwert von 100 bis 10.000 €. Das ist ein enormer Unterschied. Viele Meilen bedeuten also nicht immer viele Vorteile. Es kommt auch darauf an, wie smart wir sie einsetzen. Und genau das meinte ich zu Beginn, als es um die Einlösung gegen Bargeld oder Sachprämien ging: Es lohnt sich nicht!

Was sich hingegen lohnt, sind unter anderem die Meilenschnäppchen von Miles & More. Bei diesen monatlich wechselnden Angeboten findest du immer neue Reiseziele zu stark reduzierten Meilenpreisen.

Meilen sammeln für Anfänger: So füllst du dein Meilenkonto effizient

Wie funktioniert das Flugmeilen sammeln denn nun? Erinnerst du dich an meine erste Erfahrung mit dem Flug nach Thailand? Damals dachte ich, dass man Meilen nur durch Flüge bekommen kann. In Wirklichkeit ist das aber nur ein geringer Teil des Ganzen. Die wirklich nennenswerte Anzahl an Meilen sammelst du nicht in der Luft, sondern am Boden. Und zwar durch alltägliche Ausgaben mit den richtigen Karten. Verrückt, oder? Demnach müssten Vielfliegerprogramme eigentlich Vielshopperprogramme heißen.

Das bedeutet also, dass du ohne zusätzliche Aufwand und nur durch deine monatlichen Ausgaben, die du ohnehin zahlst, bereits Meilen bekommen kannst. Und mit ein paar kleinen Anpassungen, machst du daraus sogar noch viel mehr. Ein paar Euro Umsatz mit der richtigen Karte kann oft schon die gleichen Meilen einbringen wie ein Langstreckenflug.

Mit Meilen in die Business Class

Diese Programme sind unentbehrlich für effizientes Meilensammeln:

American Express Membership Rewards sammeln

Die beste und schnellste Möglichkeit, um Flugmeilen für alle möglichen Airlines zu sammeln, ist über die Membership Reward Punkte von American Express (Amex). Der Grund ist einfach: Amex Membership Rewards (MR) lassen sich in über 30 Vielfliegerprogramme übertragen – auch zu Miles & More, mit dem Umweg über Payback (dazu später mehr) – und sind somit vielseitig einsetzbar. Inhaber einer American Express profitieren zudem davon, dass ihre MR unbegrenzt gültig sind und nicht verfallen. Ein weiterer Riesenvorteil und Nobrainer für deine Meilenstrategie ist, dass die American Express Kreditkarten bereits für die Registrierung eine so hohe Summe an Membership Rewards als Bonus einbringen, dass die Jahresgebühren mit Augenzwinkern zu vernachlässigen sind. Teilweise kannst du mit dem Willkommensbonus direkt deinen ersten Flug mit Meilen bezahlen.

Beispiel:

  • Bei Sonderaktion: American Express Gold = 50.000 Membership Rewards
  • Bei Sonderaktion: American Express Platinum = 75.000 Membership Rewards

Mit einer Amex sammelst du in der Regel 2 Membership Rewards je 2 € Umsatz. Noch schneller geht das allerdings mit dem Turbo. Diese Option kostet dich im Jahr 15 Euro, dafür sammelst du aber 3 Membership Rewards je 2 € Umsatz, also 50 % mehr. Um den Turbo zu aktivieren, reicht ein Anruf beim Amex-Kundenservice. Die Nummer steht hinten auf der Karte.

Meilen sammeln mit der Miles & More Kreditkarte

Die Kreditkarten der Lufthansa – egal ob Blue oder Gold – ist ein guter Begleiter für den Alltag im Euroraum. Für 2 € Umsatz bekommst du eine Miles & More Meile gutgeschrieben. Die Amex mit MR Turbo hingegen bringt die pro 2 € Umsatz 3 Membership Rewards. Diese lassen sich dann im Verhältnis 2:1 via Payback zu Miles & More Meilen umwandeln. Das macht die Amex für mich ein bisschen attraktiver. Allerdings wird American Express nach wie vor weniger akzeptiert als Visa oder Mastercard, weshalb ich die M&M-Karte für Einsätze im EU-Währungsraum schätze.

Fassen wir das noch mal mit einem Beispiel zusammen. Du gibst 100 € mit der Kreditkarte aus. Dafür bekommst du:

  • 50 M&M-Meilen, wenn du mit einer Miles & More Blue oder Gold zahlst.
  • 150 Membership Rewards, wenn du mit einer Amex (mit MR Turbo) zahlst. Umgewandelt ergeben sich daraus 75 M&M-Meilen.

Die M&M-Karten haben aber einen essenziellen Vorteil, weshalb ich darauf nicht verzichten möchte: die angesammelten Meilen verfallen nicht, solange du eine der Kreditkarten hast. So hast du keinen Zeitdruck und erlebst auch keine bösen Überraschungen, wenn du den lang ersehnten Flug buchen willst. Ein weiterer Vorteil: ähnlich wie bei Amex bekommst du auch bei Miles & More wertvolle Meilen als Willkommensbonus gutgeschrieben, wenn du dich als Neukunde für eine Karte entscheidest.

Beispiel:

  • M&M Blue = 500 Miles & More Prämienmeilen (bei Sonderaktionen auch mehr)
  • M&M Gold = 4.000 Miles & More Prämienmeilen (bei Sonderaktionen auch mehr)

Payback-Punkte sammeln

Ein weiterer wichtiger Baustein in der täglichen Meilenstrategie ist Payback. Du kennst das Programm wahrscheinlich aus dem Supermarkt. Payback ist das größte Treueprogramm Deutschlands und der wahrscheinlich schnellste Weg, um im Alltag Meilen anzuhäufen. Das wissen viele nicht, aber: Payback-Punkte lassen sich 1:1 in M&M-Meilen umwandeln. Mehrmals im Jahr sogar mit bis zu 25 % Bonus beim Übertragen (oft zum Jahresende). Punkte sammeln lohnt sich also. Payback ist zudem dein Gateway, um Membership Rewards von Amex in Meilen bei Miles & More zu transferieren. Hierfür müssen die MR zuerst in Payback-Punkte umgewandelt werden.

Die Teilnahme am Programm ist grundsätzlich kostenlos. Payback erhebt im Gegenzug für die Punkte, die du bekommst, aber Daten von dir. Mit anderen Worten: du bekommst mehr Werbung und dein Einkaufsverhalten wird für Marktforschung genutzt. Hier muss jetzt selbst entscheiden, ob er das möchte. Ich sehe darüber hinweg. Vor allem auch, da ich über Payback zehntausende Punkte pro Jahr anspare und so mein Meilenkonto gut füllen kann.

Um Punkte zu sammeln, meldest du dich einfach bei Payback an und scannst deine Karte dann bei einem der teilnehmenden Läden oder öffnest über die Payback-Website einen der gelisteten Online-Shops. Zu den größten Partnern gehören unter anderem: Rewe, Penny, Aral, DM und Burger King. Aber auch Booking, Eventim und Amazon. Unzählige Sammelmöglichkeiten also. Noch schneller geht es zu zweit mit einer kostenlosen Partnerkarte.

Tipp: Hole dir die kostenlose Payback-Amex. So schützt du deine Punkte vor dem Verfall und bekommst zusätzlich 3.000 PP gutgeschrieben. Außerdem hast du so noch eine weitere Karte. Gib einfach eine der Mutti, dann geht das Sammeln noch schneller 😉

Payback erfordert aber auch etwas Pflege. Es gibt wöchentlich neue Coupons in der App, die du für deine Lieblings-Shops immer aktivieren solltest. So sammelst du das Maximum der möglichen Punkte. Auch online (z.B. auf mydealz) gibt es jede Menge zusätzliche Coupons, mit denen du ein Vielfaches der regulären Punkte kassieren kannst. Zusätzlich solltest du dir angewöhnen, jede größere Anschaffung etwas zu planen und auch vergleichen, welche Shops zu den Payback-Partnern gehören. Oft lohnt es sich auch zu warten, bis eine größere Punkteaktion ansteht.

Ein riesengroßer Vorteil: Du sammelst Punkte UND Meilen gleichzeitig, z.B. wenn du an der Kasse erst deine Payback-Karte scannst und deinen Einkauf dann mit der Amex zahlst.

Geheimtipp: Indirekt Meilen sammeln mit jeder Überweisung

Wer auch bei seinen Fixkosten Meilen sammeln möchte, stößt irgendwann an seine Grenzen. Vor allem, wenn es um die Miete geht. Wäre es nicht schön, für diese hohen monatlichen Ausgaben auch viele Meilen zu sammeln? Leider akzeptiert wohl kaum ein Vermieter Kreditkartenzahlungen. Indirekt geht das aber doch. Denn hierfür gibt es einen coolen Umweg: Revolut.

Revolut ist ein Fintech, bei dem du ein kostenloses, appbasiertes Konto eröffnen kannst. So weit, so gut. Der Clou ist aber, dass du das Konto per Kreditkarte aufladen kannst und dafür bei jeder Aufladung auch die gleiche Menge an Meilen gutgeschrieben bekommst, wie bei einer regulären Ausgabe. Mit dem aufgeladenem Geld kannst du dann deine Fixkosten bezahlen oder Lastschriften abbuchen lassen. Auch für die Reise ist Revolut ein guter Begleiter. Du kannst unter anderem Unterkonten in unterschiedlichen Währungen führen und profitierst von ausgezeichneten Wechselkursen.

Revolut funktioniert zwar leider nicht mit einer American Express – hierfür habe ich auch mittlerweile keine Alternative gefunden – aber mit der Miles & More Card kannst du das Konto gebührenfrei aufladen und deine Miete zahlen.

Wovon ich dir aber dringend abrate: Überweise von Revolut nicht auf deine eigenen Konten zurück und gleiche damit auch nicht deine Kreditkarten aus. Das mag vielleicht ein paar Mal funktionieren, fällt aber unter Manufactured Spending. Diese künstlich erzeugten Umsätze werden von keiner Bank toleriert und können zur Kontoschließung führen. Revolut ist insgesamt ein spannendes Produkt. Wenn du das Konto auch wirklich benutzt (für Miete, Reise, Einkäufe usw.), solltest du keine Probleme bekommen. Ich nutze es schon lange und habe bisher nur positive Erfahrungen gemacht.

Die besten Kreditkarten zum Meilen sammeln

Schauen wir uns nun die verschiedenen Karten an und klären, was du wirklich brauchst. Auf die Vor- und Nachteile der Kreditkarten gehe ich im Anschluss noch ein. In diesem Einsteiger-Artikel geht es zudem um die privaten Kreditkarten. Sowohl die Amex als auch die M&M haben aber auch Business-Karten. Wenn das für dich interessant ist, achte auf die unterschiedlichen Konditionen.

Um von Anfang an optimal aufgestellt zu sein, empfehle ich dir mindestens:

Meilen sammeln für Anfänger: der komplette Guide (sofort starten!)
Mein Karten zum Meilensammeln
  • Eine Kreditkarte von American Express
  • Eine Mastercard von Miles and More
  • Die Payback-Amex

Wenn du darüber hinaus noch effizienter beim Sammeln der Meilen vorgehen möchtest, besorge dir zusätzlich noch ein kostenloses Konto von Revolut und vielleicht auch eine Curve Card, mit der du mehrere Kreditkarten in einer App bündeln kannst und so nur eine dabeihaben musst. So sparst du auch Gebühren für Auslandseinsätze. Ich bin darauf bereits in einem anderen Artikel eingegangen (Hier kannst du mehr zu Curve erfahren).

Bei den einzelnen Kreditkarten und speziell bei der Amex und Mastercard gibt es unterschiedliche Ausführungen mit mal mehr und mal weniger umfangreichen Zusatzleistungen. Deshalb vergleichen wir nun die interessantesten Karten für Meilensammler:

American Express

Amex hat viele unterschiedliche Karten im Angebot. Aus meiner Sicht gibt es aber nur zwei, die auch Sinn machen für Meilensammler: die Amex Gold und die Amex Platinum (natürlich auch die Payback Amex als kostenloser Schutz gegen Punkteverfall und um den Willkommensbonus mitzunehmen). Gold oder Platinum deswegen, weil beide Karten attraktive Zusatzleistungen fürs Reisen bieten und, weil du durch die hohen Willkommensboni direkt eine brauchbare Summe von Meilen auf dem Konto hast, die beim nächsten Flug schon für ein Upgrade auf der Mittel- oder Langstrecke reichen können.

Die wichtigsten Details in der Übersicht:

American Express Platinum

American Express Platinum

⇨ Hier kannst du die Amex Platinum beantragen

  • Fetter Willkommensbonus von bis zu 75.000 Membership Rewards (bei einem Mindestumsatz von 6.000 € in den ersten sechs Monaten)
  • Kostenloser Loungezugang für dich und einen Gast
  • 200 Euro Reiseguthaben + 200 Euro Sixt Ride Guthaben jedes Jahr
  • Zugang zu The Hotel Collection und Fine Hotels & Resorts von American Express (exklusive Vorteile für ausgewählte Hotels)
  • Statusvorteile bei zahlreichen Hotelprogrammen weltweit
  • Umfangreiche Reise- und Mietwagen-Versicherungsleistungen
  • Jahresgebühr: 660 € (55 € pro Monat)

American Express Gold

American Express Gold

⇨ Hier kannst du die Amex Gold beantragen

  • Ordentlicher Willkommensbonus von bis zu 50.000 Membership Rewards (bei einem Mindestumsatz von 3.000 € in den ersten sechs Monaten)
  • Auslandsreiseversicherung und Versicherung für Reiserücktrittkosten inbegriffen
  • Bessere Konditionen bei Mietwagenbuchungen durch Sixt Gold und Hertz Gold Status
  • Zugang zu The Hotel Collection von American Express (exklusive Vorteile für ausgewählte Hotels)
  • Jahresgebühr: 144 € (12 € pro Monat)

Mit beiden Karten gesammelte Membership Rewards können bei unzähligen Vielflieger- und Hotelprogrammen genutzt werden. Es macht zudem für das reine Sammeln keinen Unterschied, ob du eine Amex Gold oder Platinum nutzt, du bekommst immer 1 MR für 2 € Umsatz (bzw. 1,5 MR mit dem Turbo). Entscheidend ist eher, welche Vorteile für dich interessanter sind.

Beide Amex-Karten haben aber den Nachteil, dass sie für Reisen außerhalb der Eurozone durch die hohen Gebühren kaum geeignet sind. Für das Geldabheben werden 4 % bzw. mind. 5 € Gebühr fällig. Hinzu kommen noch 2 % für Fremdwährungsumsätze. Auf Reisen macht ein Konto wie Revolut daher für mich mehr Sinn.

Noch ein kleiner Tipp: Amex bietet für beide Kreditkarten auch mindestens eine kostenlose Partnerkarte an. So kannst du deinen Freund oder deine Freundin über dein Konto auch Meilen sammeln lassen.

Miles & More Mastercard

Die Lufthansa-Mastercard gibt es in zwei Ausführungen: Blue und Gold. Mit beiden Karten schützt du deine Meilen vor dem Verfall und sammelst eine Meile pro 2 € Umsatz. Die M&M Gold ist etwas teurer, bietet hingegen aber mehr Versicherungsleistungen und einen höheren Neukundenbonus.

Beide Karten sind aus meiner Sicht empfehlenswert. Ich selbst nutze die Blue Card. Bei der goldenen Karte war für mich der Anreiz von „nur“ 4.000 Meilen als Neukunde nicht groß genug, um die Mehrkosten in Kauf zu nehmen. Es gibt aber auch gelegentlich Sonderaktionen mit deutlich mehr Gutschrift, dann lohnt es sich natürlich. Meine Amex deckt zudem alle Versicherungen ab, mit denen ich mich auf Reisen sicherer fühle, sodass ich hier nicht noch ein zusätzliches Paket brauche. Ich würde sagen: reine Geschmacksache.

Die wichtigsten Details in der Übersicht:

Miles & More Blue

  • Regulär 500 Miles & More Meilen Willkommensbonus (ohne Mindestumsatz)
  • Kein Meilenverfall
  • Avis Preferred Status und bis zu 25 % Preisnachlass auf jede Buchung
  • Jahresgebühr: rund 55 € (4,58 € pro Monat)

⇨ Hier kannst du die M&M Blue Card beantragen

Miles & More Gold

  • Regulär 4.000 Miles & More Meilen Willkommensbonus (ohne Mindestumsatz)
  • Kein Meilenverfall
  • Gutschein für eine Wochenendmiete bei Avis
  • Umfangreiche Reise- und Mietwagenversicherungen
  • 24h-Assistance-Service für telefonische Buchungen
  • Prämienmeilen in Statusmeilen umwandeln
  • Jahresgebühr: rund 110 € (9,16 € pro Monat)

⇨ Hier kannst du die M&M Gold Card beantragen

Wie auch bei den beiden Amex-Karten sind die Mastercards von Miles & More keine guten Reisebegleiter. Für das Geldabheben im Ausland fällt eine Gebühr von 2 % bzw. mind. 5 € an. Hinzu kommen noch 1,95 % für Fremdwährungsumsätze. Hier empfehle ich wieder eine Alternative wie Revolut. Was ebenfalls funktioniert, ist das Vorschalten einer Smart Card wie Curve. Damit kannst du die M&M-Karte auch im Ausland benutzen.

Zusätzlicher Tipp: Wenn du als Abrechnungskonto die DKB wählst, bekommst doch noch mal zusätzlich einige Tausend Bonusmeilen gutgeschrieben (je nach Aktion). Das Konto bei der DKB ist kostenlos und ebenfalls ein gutes Reisekonto. Schaden kann es also nicht.

Meilen günstig kaufen

Wir haben uns zuvor angesehen, wie sich beim Einlösen einer Meile der Gegenwert in Euro berechnen lässt. Es gibt aber auch die Option, Meilen indirekt zu kaufen. Eine beliebte Möglichkeit hierfür sind Zeitschriftenabos. Über Payback gibt es immer mal wieder Angebote vom Burda-Verlag. Dort bekommst du bei Abschluss eines Abos für eine Zeitung oder Zeitschrift oft mehrere zehntausend Payback-Punkte gutgeschrieben. Gelegentliche Aktionen machen die Sache noch attraktiver. Ein regelmäßiger Blick in die Payback-App lohnt sich. Du erinnerst dich: Die Punkte kannst du 1:1 in Miles & More-Prämienmeilen umwandeln, teilweise sogar mit Bonus.

Wenn diese Option für dich spannend ist, du aber selbst kein Zeitschriftenabo brauchst, taugt das vielleicht auch als Weihnachtsgeschenk für die Oma. Achte aber darauf, dass der Gegenwert pro Payback-Punkt passt, damit du ein möglichst attraktives Angebot bekommst.

Update: seit dem 1. Dezember kann man auch offiziell wieder Meilen kaufen, durch die Partnerschaft von Miles & More mit Bundle&Go.

So gehst du vor, um zu starten

Das war viel Input bisher. Daher noch einmal in kurzen Schritten erklärt, wie du nun vorgehen kannst, um zu starten:

  1. Beantrage eine Amercian Express, mit der du künftig auf alle Ausgaben Membership Rewards sammelst und einen ordentlichen Willkommensbonus on top bekommst. (Ich empfehle Gold oder Platinum)
  2. Öffne ein kostenloses Konto bei der DKB und hinterlege es als Verrechnungskonto für deine M&M-Mastercard, um zusätzliche Bonusmeilen einzustreichen.
  3. Registriere dich bei Miles & More und entscheide dich für eine der Kreditkarten (Blue oder Gold), um deine Meilen vor dem Verfall zu schützen und ebenfalls einen Willkommensbonus mitzunehmen. Zusätzlich kannst du die Mastercard als Backup benutzen, wenn die Amex nicht akzeptiert wird und um dein Revolut-Konto aufzuladen.
  4. Melde dich bei Payback an und beantrage die kostenlose Payback-Amex.
  5. Öffne ein Revolut-Konto für monatliche Ausgaben und Lastschriften, die du nicht mit den anderen Kreditkarten zahlen kannst. (Das kostenlose Konto reicht in der Regel)
  6. Lege dir ggf. noch eine Karte von Curve zu, um damit deine M&M-Karte auf Reisen ohne Fremdwährungsgebühren nutzen zu können. (Vorher bitte die Konditionen checken, Limits & Co. können sich immer mal ändern)
Meilen sammeln starten

Fazit: Meilen und Punkte sammeln für Einsteiger

Wir haben gesehen: Beim Meilen sammeln musst du nicht ständig im Flieger sitzen, um dein Konto zu füllen. Das Sammeln von Meilen und Punkten läuft irgendwann einfach nebenbei. Mit den richtigen Kreditkarten und ein paar Tricks, die du im Alltag beachten kannst, sammelst du somit weitaus mehr Meilen, als mit einem einfachen Flug. Schon der Willkommensbonus einer einzigen Kreditkarte füllt dein Konto enorm. So kannst du meist schon im ersten Jahr deinen ersten Flug mit Meilen buchen.

Wie sind deine Erfahrungen bisher? Wenn du Fragen zum Thema Meilen hast, stelle sie gerne in den Kommentaren.